ottos mops
für drei Stimmen, nach dem Gedicht von Ernst Jandl.
UA 6.12.2020, Mehrlicht!Musik Berlin mit Lara Bäucker, Lukas Kleitsch und Markus Radke
Als kleines Kind hatte ich ein Bilderbuch mit dem Jandl-Gedicht, was ich mir ständig ansah, und seitdem hat mich die Faszination über diesen ungewöhnlichen Umgang mit Sprache nicht mehr losgelassen. So kam mir dieses Gedicht in einer kompositorischen Phase, in der ich mich viel mit Sprache und Phonetik beschäftigte, als Ausgangsmaterial sehr gelegen. Ich begann damit, mit den Worten des Gedichts neue Verse zu schreiben und Bedeutungen umzudrehen oder ad absurdum zu führen. Ich entwarf ich die „Stopplaute“, das sind Klänge, die mit einem vokalartigen Klang beginnen und abrupt mit einem „t“ oder einem „p“ abgestoppt werden. Meine täglichen Gedanken über das Weiter-Schreiben, die ich in „Feed Sheets“ – einer Art Kompositionstagebuch – festhielt, werden an einzelnen Stellen verklanglicht, und ein Stückweit wird so der kompositorische Ideenprozess selbst zum Werk. Die eigentlich szenische Konzeption des Stückes habe ich für die Audio-Fassung angepasst.