bio

Jakob Böttcher (*1999 in Hamburg) komponiert, produziert, performt und schreibt über Musik. Darüber hinaus ist er Initiator zahlreicher interdisziplinärer künstlerischer Projekte, so wurde er 2022 mit Theaterinstallation zu weißem Rauschen Finalist des d-bü-Wettbewerbs und konzipierte 2020 mit dem kollektiv im bilde einen improvisierten Film über Farbe. 

Als Tonmeister leitete er zahlreiche Aufnahmen im klassischen Bereich und arbeitet regelmäßig für das Teldex Studio Berlin, für das er an Produktionen zahlreicher international renommierter Künstler*innen beteiligt war (Berliner Philharmoniker, Daniel Barenboim, Matthias Goerne, Daniel Hope, Akademie für Alte Musik Berlin, RIAS Kammerchor, Kammerphilharmonie Bremen u.a.), die u.a. bei Sony, Warner, Deutsche Grammophon und Universal erschienen. Praktika führten ihn neben dem Teldex Studio zum Hessischen Rundfunk, zu Parry Audio, ins Deutsche Schauspielhaus Hamburg und in die Hamburgische Staatsoper.

In seinen experimentellen Kompositionen setzt er sich theatral mit der Verarbeitung „unintendierter“ Musik aus dem Alltag auseinander. Seine Werke wurden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen, den USA und Japan aufgeführt. Er komponierte u.a. für das Trio Estatico, Megumi Kasakawa, das Ensemble NAMES, die Trondheim Sinfonietta, Wu Wei, das Duo Strings & Noise und das Ensemble BRuCH. Preise und Kompositionsaufträge gewann er zuletzt bei den Weimarer Frühjahrstagen, den Kyoto International Music Days, dem Carl-von-Ossietzky-Kompositionspreis Oldenburg, der Trondheim Sinfonietta, d-bü und für Hörspiel vom Bayerischen Rundfunk. Seine musiktheatralen Arbeiten mit der schweizerischen Performerin Ludmilla Mercier, in denen er auch selbst auf der Bühne steht, wurden durch Impuls Neue Musik gefördert.

Er arrangierte für die Berliner Philharmoniker. Als Dirigent des Ensembles Junge Musik Heimfeld setzt er sich regelmäßig in Stadtteilprojekten für die Vermittlung insbesondere barocker Musik an junge Menschen ein. Als Autor für die Neue Zeitschrift für Musik (Schott) und die Positionen schrieb er zahlreiche CD-Rezensionen sowie Festivalberichte aus u.a. Luxemburg, Donaueschingen, Darmstadt, Witten und Berlin. Weitere Texte entstanden für die Ernst von Siemens-Stiftung sowie das Ensemble Reflektor, sowie 2024 für die Münchener Biennale.

Er lebt in Berlin und studiert Tonmeister (René Möller, Thorsten Weigelt) und Komposition (Elena Mendoza, Mathias Hinke) an der Universität der Künste Berlin, sowie 2021 am California Institute of the Arts, Los Angeles. Weitere kompositorische Impulse erhielt er u.a. von Carola Bauckholt, Michael Pisaro, Chaya Czernowin, Malin Bång und Mark Andre. Seit 2020 ist er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes.