Werke mit kontextentrissenen Adorno-Zitaten zu betiteln zeugt im Jahr 2022 von einer gewissen Selbstironie. Um das hier verwendete trotzdem aufzugreifen: die Kategorie der Variation ist in der zeitgenössischen Musik wenig präsent. Dieses Stück stellt ein und denselben gestischen Ablauf viermal hintereinander – mit leichten Variationen, über die die Musiker*innen entkoppelt voneinander entscheiden. Dabei untersucht es die Frage, wie subtil eine Änderung sein kann um noch bemerkt zu werden, und prägt so eine auf Nuancen fokussierte Deutung von Variation.